-
Verehrung
Oder auch Hochachtung, Wertschätzung und Idealisierung. Kinder verehren ihn oft sehr, den dicken alten Weihnachtsmann. Die Verehrung durch uns Erwachsene bezieht sich z.B. eher auf religiöse Figuren, Statuen, Bilder oder Verstorbene. Verehre ich jemanden, nehme ich diese Person als höher oder besser als mich selbst wahr. Dennoch sind seine Werte meinen sehr ähnlich. Ich suche also auch mich selbst im Verehrten. Oft gehe ich zusätzlich eine geistige Verbindung mit ihm ein. Im Rahmen von religiösen oder spirituellen Verehrungen werden dazu passende Rituale oder Gesten praktiziert. Arthur Schopenhauer sagte: „Die Verehrung verträgt die Nähe nicht.“ Das bedeutet, sobald der Verehrte zu real wird und ich möglicherweise noch ganz andere Seiten von…
-
Langeweile
Auch montones Nichtstun. Langeweile wird als unangenehm empfunden. Dieser Zustand ödet uns an. Unser Gesichtsausdruck ist genervt bis müde. Langeweile ist meistens vorübengehend. Ich kann VON etwas/jemandem gelangweilt sein, mich BEI etwas oder jemandem langweilen oder einfach so, OHNE GRUND und ohne Bezug, Langeweile empfinden. Die gewöhnliche Langeweile beschreibt, dass wir uns im Augenblick nicht ausgelastet fühlen. Existenzielle Langeweile bringt die Frage nach dem Sinn des Lebens mit sich. Blaise Pascal schrieb: „Nichts ist so unerträglich für den Menschen, als sich in einer vollkommenen Ruhe zu befinden, ohne Leidenschaft, ohne Geschäfte, ohne Zerstreuung, ohne Beschäftigung. Er wird dann sein Nichts fühlen, seine Preisgegebenheit, seine Unzulänglichkeit, seine Abhängigkeit, seine Ohnmacht, seine…
-
Belustigung
Oder auch Erheiterung und Vergnügen. Nicht nur das Wetter kann sich erheitern, sondern auch unser Gefühlserleben. Kinder finden dafür Clowns ganz gut, Erwachsene sind meist etwas anspruchsvoller. Die Belustigung ist ein angenehmes Gefühl, dass uns gute Laune macht und uns freundlicher werden lässt. Beispiel: Du hattest einen blöden Tag. Deine online bestellten Weihnachtsgeschenke kommen einfach nicht im Paketshop an, deine Mutter ist nölig, weil du am ersten Weihnachtstag nicht zu ihr kommst, deine Katze hat Durchfall und vor lauter Hektik und Stress auf dem Weg zum Katzenklo deinen Tannenbaum umgerissen (…und aufs Klo hat sie es dann auch nicht mehr geschafft). Jippie! Deine Laune würdest du nun vielleicht als mies…
-
Entsetzen
Auch fassungsloses Erschrecken. Bespiele: Ich fühle mich im ersten Moment wie gelähmt und kann es kaum glauben. Hat meine Nachbarin gerade ihr Kind ins Gesicht geschlagen, weil es einen Schmalzkuchen hat fallen lassen? Ja hat sie. Ich bin fassungslos. Ich komme nichtsahnend nach Hause und entdecke meinen Partner mit meiner besten Freundin beim wilden Sex – mit Weihnachtsmannmützen auf dem Kopf. Bin ich entsetzt? Aber hallo! Ich lese in der Zeitung, dass im Rahmen der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ leere Schuhkartons bei den Kindern in Not angekommen sind. Die Geschenke wurden geklaut. Es ergreift und packt mich, dieses Gefühl von Unverständnis und Bestürzung. Wie kann denn sowas sein? Wenn wir…
-
Verzückung
Oder auch Ekstase und Hingabe. Die Verzückung ist ein starkes, leidenschaftliches und hingebendes Gefühl. Dabei kann es sich so anfühlen, als würden die Grenzen des eigenen Körpers nicht mehr existieren. Manch einer beschreibt diesen Zustand als das höchste Glück. Oder als das Heraustreten aus sich selbst. Das kann ohne Substanzen funktionieren (z.B. beim Sex, beim meditieren) oder auch mit (z.B. Alkohol und Opiate). Von außen betrachtet sieht dieser Zustand meist nicht so rauschhaft aus, wie er sich im Innern anfühlen mag. Es kann zu Zuckungen, Schweißausbrüchen, Muskelanspannungen bis hin zu Ohnmachtsanfällen kommen. Nach solch einer Ekstase beschreiben manche Menschen ein Gefühl überschäumender Lebensfreude. Andere beschreiben eine tiefe Traurigkeit und Verstörung.…
-
Glück
Oder auch: du kannst es nur im INNEN entstehen lassen. Das Glück kommt selten dann, wenn wir es einbestellen. Es mag sich ungern fest verabreden. Anders, als so manches Familienmitglied. Heiligabend, der Tannenbaum leuchtet, die Geschenke liegen unterm Baum, die Verwandtschaft futtert deine selbstgebackenen Plätzchen und sitzt in freudiger Erwartung auf deinem Sofa. Eigentlich ein recht glückliches Bild. Statt Glücksgefühlen spürst du allerdings einige Sorgen, etwas Druck und eine Menge Stress. Ob dein veganes Festagsmenü rechtzeitig fertig wird? Ob Tante Ellen beim Weg zum WC wieder prüft, ob du auch alle Möbel entstaubt hast? Und ob Papa Günther sich dieses Mal beim Rotwein zurückhalten kann? Der Streit deiner Eltern um…
-
Ästhetik
Oder auch zeitabhängiger Eindruck von Wohlgefälligkeit. Das, was meine Sinne bewegt. Unser Gefühl von ästhetischem Wohlgefallen kann sich auf Gegenstände, Größen- und Raumverhältnisse, Figuren und Farbzusammenstellungen beziehen. Das, was ich da sehe oder erlebe, kann mich bewegen, erschüttern oder rühren. Ich bewerte das, was ich da wahrnehme, intuitiv. Dem einen gefällt’s, der andere fragt: „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Geschmäcker sind so unterschiedlich, wie die Menschen selbst. Das Weihnachtsdorf in der Altstadt … „Soooo schön“, sagen einige und schmelzen gerührt dahin. „Boah nee, viel zu kitschig!“, sagen andere und kaufen sich ihren Glühwein lieber im Supermarkt. Für die ästhetische Empfindung von Schönheit brauchen wir auch etwas Köpfchen. Schon…
-
Schmerz
Oder auch Aua. Schmerzen zu empfinden ist ein komplexes Sinnes- und Gefühlserlebnis. Die simple Idee von Ursache und Wirkung funktioniert hier nicht. Unser Schmerzempfinden ist sehr subjektiv. Es wirken biologische, psychische und soziale Faktoren zusammen. Schmerz ist also das, was der Mensch empfindet. Das daraus resultierende Leid ist ebenso subjektiv und unterschiedlich. Manche Schmerzen, die der eine hat, kennt der andere noch nicht mal. Kopfschmerzen vom Glühwein gestern Abend? Kenn ich nicht! Rückenschmerzen vom langen Stehen an der Bude auf dem Weihnachtsmarkt? Noch nie gehabt. Der AKUTE Schmerz ist ein zeitlich limitierter Schmerz. Er funktioniert auch als Warnsignal und beeinflusst dadurch unser Verhalten (Beispiel: Die Schmerzen in Zusammenhang mit meinem…
-
Aufregung
Auch Nervosität oder Unruhezustand. Die innere Aufgeregtheit ist Gemütszustand, Wesenszug & Gefühl gleichermaßen. Die eigene Gelassenheit ist jedenfalls erstmal futsch. Die innere Aufregung kann durch eine Spannungssituation, wie eine anstehende OP oder Prüfung, hervorgerufen werden. Dann ist sie situativ bedingt. Also jetzt akut, aber in absehbarer Zeit wieder verschwunden. Auch als Charaktereigenschaft kann die innere Unruhe vorkommen. Sicherlich kennst auch du jemanden, der (scheinbar grundlos) immer hektisch und nervös ist. Wenn du nun an die kleinen, ewig zitternden Handtäschchenhunde denkst, ja, auch die können solch einen Wesenszug haben. Ebenfalls kann eine Krankheit (Unterzuckerung im Rahmen von Diabetes) oder Substanz (Alkohol, Drogen, Koffein) unsere innere Aufgeregtheit hervorrufen. Unsere innere Aufregung zeigt…
-
Unbeholfenheit
Keinen Plan haben, ungeschickt sein und Fehler machen – alls das und noch viel mehr kann ein Ausdruck unserer eigenen Unbeholfenheit sein. Wir wissen nicht wie, wir haben das noch nicht gemacht und auch noch nicht viel davon gehört. Du willst dieses Jahr das erste Mal ein Tanne im Wald selbst schlagen und dir deinen Weihnachtsbaum so richtig erarbeiten? Mit Axt und Baumnetz ziehst du los und schlägst emsig auf den Stamm der Tanne deiner Wahl ein. Es tut sich nichts. Du fühlst dich unbeholfen. Wieso geht das denn nicht? Kann doch nicht so schwer sein! Da du im Wald keinen Smartphoneempfang hast, kannst du nicht kurz bei youtube nachsehen,…