Gefühle(adventskalender)

Aufregung

Auch Nervosität oder Unruhezustand.

Die innere Aufgeregtheit ist Gemütszustand, Wesenszug & Gefühl gleichermaßen. Die eigene Gelassenheit ist jedenfalls erstmal futsch.
Die innere Aufregung kann durch eine Spannungssituation, wie eine anstehende OP oder Prüfung, hervorgerufen werden. Dann ist sie situativ bedingt. Also jetzt akut, aber in absehbarer Zeit wieder verschwunden.
Auch als Charaktereigenschaft kann die innere Unruhe vorkommen. Sicherlich kennst auch du jemanden, der (scheinbar grundlos) immer hektisch und nervös ist. Wenn du nun an die kleinen, ewig zitternden Handtäschchenhunde denkst, ja, auch die können solch einen Wesenszug haben.

Ebenfalls kann eine Krankheit (Unterzuckerung im Rahmen von Diabetes) oder Substanz (Alkohol, Drogen, Koffein) unsere innere Aufgeregtheit hervorrufen.

Unsere innere Aufregung zeigt sich oft körperlich. Wir bekommen nasse Hände, zittern, schauen viel hin & her. Manchmal tigern wir wie ein Käfigtier herum. Unsere Stimme ist meist etwas fiepsiger & wir sprechen schneller.

Aber wozu das ganze Spektakel? Die innere Aufgregung hat (genauso wie die Angst) in ihrer ursprünglichen Form eine lebenserhaltende Schutzfunktion für den Menschen. Alles theoretisch Bedrohliche führt zu mehr innerer Anspannung & der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor. In unserer heutigen Zeit variiert die eigene innere Aufgeregtheit anhand der Bedeutung, die ich dem Ereignis beimesse. Es ist der letzte Versuch deiner Matheklausur im Bachelorstudium? Wenn du diese Klausur nicht bestehst, war es das mit dem Bachelor für dich? Wahrscheinlich bist du nervöser als im Erstversuch. Du lernst an Weihnachten die Eltern deiner großen Liebe kennen & weißt, dass diese sehr kritisch sind & die letzten 3 Freundinnen bereits vergrault haben? Wahrscheinlich bist du ziemlich aufgeregt.

Der Wert den du der Situation beimisst, entscheidet maßgeblich über dein Empfinden. Hinzu kommt deine persönliche Mischung aus erblicher Veranlagung, erlerntem Verhalten, frühkindlicher Sozialisation und persönlicher Entwicklung. Zu einem gewissen Grad haben wir es also selbst in der Hand, wie nervös und aufgeregt wir werden.